Das magische Kajak zum Mitnehmen: Oru Coast XT (review)

Mich hat beim Paddeln schon häufig gestört, dass man das Kajak nur mit einem Auto transportieren kann. Das Oru Coast kann man zusammenfalten und so das Problem lösen.

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Spezifikationen

Das Oru Coast ist 493 cm lang, 64 cm breit und 14,5 kg schwer. Durch den einmaligen Look fällt das Oru Kajak immer auf. Das etwas durchsichtige Material und die sehr kantige Bauweise erinnern an traditionelle Grönlandkajaks. Auch wenn die Abmessungen ganz andere sind. Ich persönlich paddle gerne sportlich. Deshalb hätte ich es lieber 10 cm schmaler, aber dafür kann es keinen Punktabzug geben, weil das Geschmack ist.

Portabilität

Eingepackt ist es so groß, wie ein sehr großer Koffer. Im Flugzeug könnte es als Sperrgepäck mitkommen und im Auto im Kofferraum. Ich bin damit mit Bus und Bahn gefahren.
Das kleine Packmaß ein riesiger Vorteil im Vergleich zu normalen Kajaks aus Glasfaser oder PE. Da braucht man eigentlich immer ein Auto mit Dachgepäckträgern.
Mir gibt das mehr Freiheit beim Paddeln, weil ich kein Auto habe und so trotzdem mobil sein kann.

Ich hab das Kajak das erste Mal in meinem Wohnzimmer aufgebaut. Das war auch gut so. Man muss nämlich erstmal verstehen, wie man aus diesem großen Stück Plastik ein Kajak formt. Das erste Aufbauen, hat bei mir ca. 30 Minuten gedauert. Der Hersteller gibt 10-15 Minuten an.
Aber nachdem ich den Prozess einmal verstanden habe und die Kniffe kenne, schaffe ich es jetzt auch in 10 Minuten. Klein gefaltet hab ich es nach 5 min.

Fahrverhalten

Durch das geringe Gewicht ist die Beschleunigung vom Oru super. Verglichen mit einem PE Kajak ist es ungefähr halb so schwer. Das ist ein riesiger Unterschied, den man natürlich nur merkt, wenn man ohne viel Gepäck fährt. Ich hab auf einer 16 Kilometer Tour auf der Alster mal die Zeit gestoppt und bin auf eine Durchschnittsgeschwingkeit von 7,5 km/h gekommen. Mit einem meiner Seekajaks bin ich schneller unterwegs, aber wer möglichst viel Schnelligkeit sucht, sollte sich ein Rennkajak holen.

Das Oru Coast ist sehr kippstabil. Mit 64 cm Breite gehört es auch zu den breiteren Kajaks. Beim Reinsetzen muss ich überhaupt nicht aufpassen reinzufallen.

Ich hatte Anfangs etwas Bedenken, dass durch die Breite das Paddeln eingeschränkt wird. Dadurch, dass es direkt vor dem Cockpit steil runtergeht und die breiteste Stelle ungefähr auf Oberschenkel Höhe ist, kann man das Paddel aber ganz angenehm durchziehen.
Mit fast 5 Metern Länge fährt das Kajak lange geradeaus. Leider tendiert der Bug dazu Blätter zu fangen, die im Wasser treiben. So baut sich dann eine größere Bugwelle an der Stelle auf.

Der Sitz ist für mich ziemlich ungewohnt. Bei meinen Kajaks habe ich an den Hüften Halt zum Kajak. Durch diesen Kontakt habe ich dann volle Kontrolle über das Boot. Beim Oru habe ich nur unten am Sitzpolster und an der Fußstütze Kontakt zum Boot. Mit Gewichtsverlagerung kann ich trotzdem noch etwas steuern.
Die Fußrasten kann man ganz flexibel einstellen. Ich habe aber gemerkt, dass es mich bei langen Fahrten etwas stört, dass sie in der Höhe flexibel sind. Aber das sind vielleicht Abzüge, die man bei Faltkajaks generell machen muss.

Fazit

Für mich ist das Oru Coast super für Flüsse und Seen, wie die Alster. Auf der Außenalster und der Elbe habe ich gemerkt, dass es bei viel Wind, schwierig ist den Kurs zu halten. Durch die hohe Form und ohne ein Steuer oder Skeg ist es ziemlich windanfällig.
Auf dem offenen Meer, wo fast immer Wind und Wellen sind, würde ich es deshalb nur an windstillen Tagen benutzen.

Der einmalige Vorteil vom Oru ist das Packmaß. Man kann es einfach in der Wohnung lagern und es wann und wo man will aufbauen und lospaddeln. Das Kajak ist perfekt für jemanden der viel an unterschiedlichen Orten unterwegs ist und trotzdem nicht auf das Paddeln verzichten möchte. Mit dem Oru Coast kann man an Orten paddeln, an die man sonst kein Kajak mit hinnehmen könnte.