Selbstverständlich begann auch dieser Tag mit Regen, den wir noch im Zelt ausharrten. Ringsherum war nur grauer Himmel, aber der Wind stand gut und blas kräftig. Um 11 Uhr waren wir eingepackt in unseren Trockenanzügen in den Kajaks. Trotz der Anzüge war es auf dem Wasser nicht zu warm. Ohne den Wind, so meinte Basti, wäre die Versuchung groß gewesen in Florø einfach das nächste Schiff zurück nach Bergen zu nehmen. Basti wird alt!
Nach einigen Surfs waren wir zurück in einem Fjord, wo schon die Fallwinde auf uns warteten. Später wurden aus den Fallwinden Böen, die durch den Fjord fegten. Für uns war das ganz gut, weil uns jede Böe einen kräftigen Schub nach vorne bescherte. Gleichzeitig mit den Böen, kamen aber auch die dunklen Wolken und die Berge ringsherum verschwanden in den Wolken. Da hätte nur noch ein Wikingerboot für die perfekte mythische Szenerie gefehlt.
Direkt vor der Fahrt durch den Skatestraumen machten wir eine ganz kurze Pause, um einen Happen zu essen. Da sah ich auch erst, dass wir gleich durch den Straumen fahren würden, aber dachte mir nur, dass das nur ein großer Name sei, aber sonst nichts. In Verbindung mit dem 860m fast senkrecht empor ragenden Homelen und den daraus resultierenden Winden, wurde der Skatestraumen eine ernst zu nehmende Passage. Der Wind hat dort an manchen Stellen das Wasser in die Luft gewirbelt. An paddeln war dann nicht mehr zu denken. Ich hatte mitten im Straumen eine so spitze Welle, wie ich sie sonst nur aus der Brandungszone kenne. Nachdem wir dort durch waren und es auch schon 18 Uhr war, wollten wir einen Schlafplatz suchen. Eineinhalb Stunden später fanden wir einen Platz. Gut ist er nicht! Viel nasser Boden, Müll, Zecken und auch hier heftige Böen, sodass ich schon Angst um das Zelt habe.