In einer kurzen Regenpause, bauten wir schnell die Zelte ab, packen die Kajaks und waren um 9:40 Uhr auf dem Wasser. Es war Trockenanzugwetter. Bei der ersten Querung zur Insel Midlandet zogen bereits richtig dunkle Wolken auf. Wir konnten gerade noch die zweite Querung nach Tjøtta hinter uns bringen, bevor es richtig los ging. Heute waren nur noch die Fähren neben uns unterwegs. Der Wind fegte aus Süd-West an uns vorbei. Eigentlich brauchten wir oft gar nicht zu paddeln, so heftig war der Wind. Die Wellen waren zwar oft über 1m hoch und brechend, hatten aber nur wenig power.
Unsere dritte Querung konnten wir leider nicht direkt paddeln. Die Regenwand war so dicht, dass wir die andere Seite nicht sehen konnten und bei diesen Bedingungen wollten wir nicht ins Unbekannte paddeln. Das hieß aber, dass wir ein Stück genau gegen den Wind an mussten. Eine Zeit lang dachte ich, dass wir es nicht mehr aus der Bucht schaffen würden, weil wir für etwa 10 min auf der Stelle blieben. In der Kreuzsee direkt an den Felsen war die Strömung aber schwächer und wir kamen sehr langsam voran. Anschließend konnten wir wieder mehr mit dem Wind paddeln. Trotz Trockenanzug war es bei Dauerregen, Wind und Welle nicht wirklich warm. Der einzige Gedanke der uns antrieb, war ein Segelhafen mit Clubhaus. Um kurz vor 17 Uhr erreichten wir den Båtforening in Sandnessjøen, wo wir unglaublich erleichtert nun nach einer warmen Dusche im Trockenen sitzen.
Wir überlegen noch, ob wir ein paar Stationen der Hurtigruten weiter paddeln. Zeitlich würde es uns passen, aber wir warten noch ab, wie das Wetter wird. Selbst wenn der Rückenwind bleibt, würde es bei diesem Wetter wenig Sinn machen. Hier in Sandnessjøen gibt es die bekannten Sieben Schwestern Berge, aber sehen kann man davon nichts. Alles ist grau.